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Magazin: Blog2

Fortgelaufen?

Aktualisiert: 6. Feb.



Eines der häufigsten Themen auf einschlägigen Social Media Kanälen sind entlaufene Hunde. Grund genug, dem Thema auf den Grund zu gehen. Warum laufen Hunde davon, wie kann man das verhindern und was ist zu tun, wenn es doch geschieht?



Rassen mit entsprechender Neigung

Einige Rassen (und deren Mischlinge) haben aus verschiedenen Gründen die Neigung, sich selbstständig zu machen. Hier einige Beispiele:


Bracken

Bei einer Brackierjagd werden die Hunde abgeleint und folgen der Fährte des Wildes. Das wild wird "hochflüchtig" gemacht und dem Jäger zugetrieben, wobei Bracken möglichst spurlaut (bellend) vorgehen sollten.

Eine Bracke im Wald zu verlieren sollte natürlich niemals vorkommen. Sollte es doch geschehen, bleiben sie längere Zeit dort, wo sie sind. Die Chance ist hoch, dass Ihr Hund zu Ihnen zurückkommt. Manche Brackenrassen (z.B. die Brandelbracke) haben einen extrem guten Orientierungssinn und die Fähigkeit, auch über sehr weite Strecken nach hause zu laufen.


Nordische Hunde

Westsibirischer Laika an der Arbeit

Nordische Hunde, auch nordische Schlittenhunde, haben eine sehr starken Jagdtrieb und sind in Jagdstimmung auch kaum mehr abrufbar. Anders als Bracken treiben nordische Hunde das Wild nicht auf ihren Halter zu. Sie umkreisen es und halten es bellend vor Ort, bis der Jäger eintrifft. Das kann unter Umständen sehr weit weg sein. Laikas oder Karelische Bärenhunde beispielsweise entfernen sich durchaus einmal fünf Kilometer vom Jäger, in der Stille der Taiga ist das Gebell entsprechend weit zu hören.


Geborene Wilderer

Lurcher sind Mischlinge mit uneinheitlichem Aussehen

Es gibt Rassen bzw. Schläge, die zur Wilderei selektiert wurden. Der große Schweizer Sennenhund etwa wurde -neben seinen anderen Aufgaben- durchaus dazu gezüchtet, dem Senner hin und wieder ein Stück Wild abzuliefern. Die Traveller und Tinker der britischen Inseln züchten eigens zu diesem Zweck sogenannte "Lurcher", Kreuzungen aus Windhunden (vor allem Greyhounds) und Collie bzw. Terrierschlägen.


Windhunde

Diese Tiere sind Solitärjäger die kaum zu halten sind, wenn sie einen Hasen zu Gesicht bekommen. Sie verfolgen das Wild über weite Strecken und haben leider oft keinen allzu guten Orientierungssinn.


Hunde mit trauriger Vorgeschichte

Hunden, welche eine unzureichende Sozialisierung erfahren haben und Hunden mit entsprechenden Vorgeschichten fehlt es häufig an Wesensfestigkeit. Läuft ein solcher Hund fort, dann liegt es oft an seiner Schreckhaftigkeit.

Ehemalige Straßenhunde sind in ihren Familien häufig nicht so glücklich, wie wir uns das wünschen würden. Wurden diese Hunde nicht auf Menschen sozialisiert, dann ist es schwer für Halter und Hund, eine ausreichende Bindung aufzubauen.


Die Bedeutung der Bindung

Obwohl die Bindung eines Hundes an seinen Halter nicht hoch genug bewertet werden kann, muss es nicht an einem Mangel daran liegen, wenn der Hund eigene Wege geht. Ein Dackel beispielsweise wird auch mit der allerbesten Bindung nicht mehr abrufbar sein, wenn er bereits in den Dachs- oder Fuchsbau eingeschlieft ist.


Weggelaufen aus gutem Grund

Gar nicht so selten ist das Weglaufen aus gutem Grund. Werden die grundlegenden Bedürfnisse des Tieres nicht erfüllt, kann der Hund auch absichtlich weglaufen. Vielleicht will der Hund keine komische Bekleidung anziehen, nicht täglich geföhnt, ständig herumgetragen oder wie ein Idiot behandelt werden. Vielleicht ist er mit einem täglichen Zeitaufwand von fünf Minuten nicht zufrieden und möchte gerne öfter als zweimal täglich pinkeln. Solche Hunde haben gute Gründe dafür davonzulaufen und meist ein gutes Gefühl dafür, wem sie zulaufen.

Hier ein Soundtrack zu diesem Thema.


Gibt es Hunderassen mit besonders geringer Neigung zum Davonlaufen?

Zwergpinscher entfernen sich meist ungern weit von ihrem Halter

Ja, die gibt es. Zum einen viele Angehörige der Gruppe der Begleithunde (Hilferufe von Haltern mit entlaufenen Möpsen sin sehr rar). Zum anderen gibt es Hunderassen, die als Hofhund selektiert sind (z.B. der Pinscher, der zudem häufig eine extrem starke Bindung zu seinem Halter aufbaut).


Wie kann man verhindern, dass der Hund davonläuft?

Die Befriedigung der grundlegenden Bedürfnisse des Tieres sollten selbstverständlich sein. Lasten Sie ihren Hund sowohl körperlich als auch geistig gut aus. Abgesehen von einer guten Bindung lohnt sich der Aufbau eines sicheren Rückrufsignals. Wenn Sie nicht sicher sind, wie sie dabei vorgehen sollen, wenden Sie sich an einen Fachmann.


Was tun, wenn es doch geschieht?

Auch wenn es schwer fällt: bewahren Sie die Ruhe. Wenn auch die Nachsuche nichts bringt, überprüfen Sie, ob der Hund nicht bereits daheim auf Sie wartet. Ist auch das nicht der Fall, setzen Sie sich mit dem Tiersuchverein Pettrailer in Verbindung. Dort sind sowohl zweibeinige als auch vierbeinige Spezialisten am Werk.


Link Tiersuchverein Pettrailer:

https://www.pettrailer-tiersuche.at/



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