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Magazin: Blog2
AutorenbildThomas Hauser

Kleines wildes Ding aus dem Busch

Ein Basenji Welpe Bild: fugzu Lizenz: CC BY 2.0

Der Name des Hundes stammt von den Mbuti, einem Pygmäenvolk im nördliche Kongobecken. Ihre bevorzugten Hunde bezeichnen sie in ihrer Sprache als Basenji, was sinngemäß „kleines, wildes Ding aus dem Busch“ bedeutet. Der Basenji gehört zur urtümlichen Gruppe der Pariahunde, der unter anderem auch der bekanntere australische Dingo und der nordamerikanische Carolina Dog entspringen. Nicht nur bei Pygmäenvölkern, sondern auch bei traditionell lebenden Azande und Mangbetu sind Hunde von diesem Schlag als Jagdhelfer und Spielkameraden der Kinder verbreitet. Wie andere Pariahunde auch, ist er als Wachhund weniger gut geeignet. Basenjis neigen dazu, sich bei Annäherung großer Raubtiere möglichst geräuscharm zu verdrücken. Im dörflichen Verband werden die Hunde normalerweise nicht extra gefüttert, sie müssen mit allerlei selbst gefangenem ihr Auslangen finden. Nur die als Jagdhelfer eingesetzten Tiere erhalten, wie eigentlich überall auf der Welt, ihr „Erfolgshonorar“.


Bild: fugzu Lizenz: CC BY 2.0

Solchen Lebensbedingungen entspricht das Wesen des Basenjis, zumal auch keine nennenswerten Einkreuzungen anderer Hunderassen stattgefunden haben. Diese Hunde sind autonomer als andere Rassen. Im allgemeinen entwickeln sie eine geringe Bindung an ihren Halter, wobei es aber große individuelle Unterschiede gibt. Sie haben ihren eigenen Kopf und ordnen sich wenn, dann nur Menschen unter, die Erfahrung und einen ausgeprägten Hundeverstand mitbringen. Einfach zu „erziehen“ ist dieser Individualist also nicht. Wer sich trotzdem sehenden Auges auf diese Rasse einlässt, tut dies meist wegen der Eleganz, mit der Basenjis laufen, klettern und springen. Es sind ausgesprochene Bewegungstalente, robust, vorsichtig, aber alles andere als ängstlich. Einzig Kälte vertragen diese Hunde, ihrer Herkunft aus dem Tropengürtel geschuldet, eher schlecht. Ganzjährig vermeiden sie es, nass zu werden. Wie andere Pariahunde auch, bellen Basnjis wenig ausdrucksstark. Wegen der relativen genetischen Nähe von Pariahunden zum Wolf werden die Hündinnen nur einmal im Jahr läufig.


Die Leine ist nicht sein Ding Bild. Ibethagreatone Lizenz: CC0 1.0

Sind die elementaren Bedürfnisse eines Basenjis befriedigt, dann ist er in der Wohnung ein ruhiger und ausgeglichener Hund, der überdies noch als besonders reinlich gilt. Ist das nicht der Fall, dann wird sich ein Basenji in der Wohnung eine Beschäftigung suchen, die ihn nicht zufriedenstellt und seinem Halter erhebliche Kosten und Mühen bereitet. Das Zerstörungspotenzial eines gelangweilten Basenjis ist gewaltig. Prinzipiell ist diese Rasse verträglich mit Artgenossen und anderen Haustieren. Weil aber viele, wenn nicht sogar die meisten Basenjis nicht rassegerecht gehalten werden, sind aggressive Hunde, die nach allem schnappen, was sich bewegt, leider keine Seltenheit.


Bild: fugzu Lizenz: CC BY 2.0

Wer also nicht genau weiß, worauf er sich einlässt und sich nicht zu 100% sicher ist, einem Basenji gerecht werden zu können, sollte unbedingt die Finger von dieser zugegeben interessanten Rasse lassen.

Steckbrief Basenji:

Größe: 40cm bis 45cm

Gewicht: 10kg bis 12kg

Farben: obwohl die meisten Basenjis so gefärbt sind, wie die auf den Bildern, kommen auch zahlreiche andere Farben vor

Eignung als Familienhund: 1/10

Angeborene Schärfe: 9/10, jagdliche Schärfe und Raubzeugschärfe, jedoch geringe bis keine Mannschärfe

Jagdtrieb: 10/10

Hütetrieb: 1/10

Täglicher Zeitaufwand: extrem hoch

Verträglich mit Artgenossen: 7/10

Lebenserwartung: 13 bis 16 Jahre

Rassetypische Erkrankungen: keine bekannt

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