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AutorenbildThomas Hauser

Podencos: Hintergrundinformationen

Aktualisiert: 4. Feb. 2021


Pünktlich zum Ende der Jagdsaison in Spanien sind diese Hunde wegen ihrer teils grauenvollen Haltungsbedingungen in den Schlagzeilen. Warum werden Jahr für Jahr tausende Podencos getötet?


Der Ursache für den "Überbestand" an Podencos ist in der Jagdmethode zu suchen, die auf der iberischen Halbinsel weit verbreitet ist. Bei der "taditionellen", waffenlosen Kaninchenjagd kommt eine Hundemeute zum Einsatz. Eine Podencomeute besteht aus einem Rüden und bis zu zehn Hündinnen. Dabei ergibt sich ein "Überschuss" an Rüden im Verhältnis 1:9. Mehr als ein Rüde in der Meute provoziert Auseinandersetzungen um Rangordnung und Beute. Die Mitglieder einer Podencomeute teilen sich die Arbeit selbst ein. Während einige Hunde ein Gebüsch umzingeln dringen andere in das Gebüsch ein und versuchen, das Kaninchen herauszutreiben. Die Beute wird mit "Weichem Maul" in der Regel lebend an den Podenquero übergeben.


Eine Meute Podencos auf der Kaninchenjagd (Nur anklicken, wenn Du das auch wirklich sehen möchtest!):



Der zuchtgeschichtliche Hintergrund der Podencos:

Podencos und die mit ihnen verwandten Schläge gehören zu den ältesten Hunderassen der Welt. Sie alle stammen vermutlich vom Tesem ab, einem Hundeschlag, der in der ersten Dynastie des alten Ägyptens bereits weit verbreitet war.

Obwohl Podencos Windhunden recht ähnlich sehen, gehören sie zu einer ganz anderen Gruppe von Hunderassen, nämlich den zur Sektion 7 der Gruppe 5 in der Klassifikation der FCI: Hunde vom Urtyp zur jagdlichen Verwendung.

Oft werden Podencos mit den ebenfalls in Spanien beheimateten und ebenfalls oft schlecht behandelten Galgos verwechselt. Galgos sind jedoch Windhunde. Der wichtigste Unterschied ist, dass Windhunde Sichtjäger (sighthounds) sind, während Galgos zwar auch auf Sicht , aber auch auf Fährte und Gehör jagen. Podencos sind auch für den Laien an der völlig anderen Stellung des Beckens von Windhunden unterscheidbar.

Der Schlag der Podencos erfuhr, vermutlich durch phönizischen Fernhandel, im gesamten Mittelmeerraum Verbreitung. In vielen Regionen entwickelten sich so regionale Schläge, die später zu eigentlichen "Rassen " reingezüchtet wurden.




Die verbreitetsten Rassen und Schläge:


Podenco Ibicenco

Sie eigentliche Heimat des Ibicenco sind die Balearen. Er ist neben dem Podenco Andaluz wahrscheinlich die am weitesten verbreitete Podencorasse.


Podenco Andaluz

Der Podenco Andaluz wird in seiner südspanischen Heimat oft zusammen mit dem Podenco Andaluz Maneto eingesetzt.


Podenco Andaluz Maneto

Der Maneto ist dank seiner kurzen, dackeligen Beine in der Lage, besser in Gebüsche und Nischen einzudringen als seine langbeinigen Kollegen. Er nimmt dadurch eine wichtige Stellung in der Meute ein. Im Wesen ist er ruhiger und gelassener als andere Podencorassen.


Podenco Canario

Der Canario gilt wegen der schroffen Böden seiner gebirgigen Heimat auf den westlichen Kanarischen Inseln als besonders trittsicher.


Podengo Português

Die portugiesische Variante des Podencos ist von sehr uneinheitlichem Aussehen. Die Schläge in Nordportugal sind häufig rauhaarig. Auch der Podengo Purtugues wird in einer kleinen Version zum Durchstöbern von Gebüschen gezüchtet:

Neben den eigentlichen Podencos gibt es außerhalb der iberischen Einflusssphäre noch eine ganze Reihe weiterer Hunde aus der Gruppe der Urhunde zur jagdlichen Verwendung. Hier zwei Beispiele dazu:


Kritikos Lagonikos

Keine anerkannte Rasse, aber auf Kreta trotzdem weit verbreite ist der Kritikos Lagonikos. Auch ihm wird übel mitgespielt und er muss außerhalb der Jagdsaison für seinen Lebensunterhalt selbst aufkommen.


Cirneco dell Etna

Diese anerkannte Rasse trägt seine Heimat, das Gebiet um den Ätna auf Sizilien schon im Namen. Er wird weniger in der Meute zur waffenlosen Jagd eingesetzt sondern hauptsächlich zur Stöberjagd.


Anmerkung des Verfassers:

Wenn Du über Informationen aus eigener Hand über die üble Behandlung von Podencos verfügst, bitte ich dich, dazu einen Gastartikel zu schreiben.

info.schnuffelhof@gmail.com



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