"Es existiert eine Art berühmter Hunde für die Hetzjagd. Die Bretonen nennen sie Beagles und benutzen sie zur Jagd. Sie sind so klein, dass man sie für Wohnungshunde hält." (Ossian, irisch-schottischer Barde, 3. Jahrhundert)
Eine sehr alte Hunderasse
Ob die Beagles im frühen ersten nachchristlichen Jahrtausend schon große Ähnlichkeit mit dem modernen Beagle hatten, darf bezweifelt werden. Immerhin aber handelt es sich um eine in ihren Wurzeln sehr alte Hunderasse. Eine gewisse Reinzucht scheint die Rasse jedenfalls schon sehr früh erfahren zu haben. Seit König Heinry VIII (1509-1547) wurden Beagles am englischen Königshof gehalten und gezüchtet.
Jagdliche Verwendung
Der Beagle gehört zur Gruppe der "Hounds", innerhalb dieser zu den "Scenthounds" und darin ist er der kleinste Vertreter aus der Gruppe der Meute- bzw. Parforcehunde. Ähnlich dem "Harrier", von dem er vermutlich teilweise abstammt, ist er auf die Jagd auf Hasen und Kaninchen spezialisiert. Das war, besonders in Großbritannien, einst bitter nötig. Die Kaninchen traten in manchen Jahren in Massen auf, schädigten die Landwirtschaft und verursachten an Dämmen und Deichen (lebensgefährlich!) mit ihren Bauen beträchtliche Zerstörungen. Das Wildbret wurde von armen Pachtbauern gerne angenommen, bejagt wurden die Kaninchen aber vor allem wegen ihres Zerstörungspotentials.
Aber auch in der herrschaftlichen Jagd waren und sind Beaglemeuten im Vereinigten Königreich nach wie vor im Einsatz. Wegen ihrer verhältnismäßigen Langsamkeit werden sie gerne dort eingesetzt, wo eine Jagd hoch zu Ross (etwa wegen der zahlreichen Kaninchenbaue) nicht in Frage kommt.
"Auch erfreuen sich der Jagd mit dem Beagle weniger wohlhabende Landleute, die sich kein Jagdpferd leisten können, aber einer Meute zu Fuß zu folgen wünschen."
(Sportsman's Cabinet, 1803)
Ein trauriges Kapitel
Der Beagle ist hart im Nehmen, er bellt kaum und ist nicht aggressiv. Genau diese Eigenschaften sind es, die viel zu vielen Beagles ein grauenvolles Leben als Laborhund beschert haben. Bitte sei mir nicht böse, wenn ich zu diesem grauenvollen Thema nichts weiter schreiben möchte. Wenn es Dich interessiert, so findest Du HIER eine Dokumentation des NDR zu diesem Thema.
Der Beagle als Familienhund
Ein Beagle ist ein angenehmer Zeitgenosse. Sinnbefreites Bellen ist ihm fremd und wenn er einmal gute Gründe hat, seine Stimme zu erheben, so ist diese weich und wohltönend. Er kommt wegen seiner Vergangenheit als Meutehund hervorragend mit anderen Hunden zurecht. Allerdings sei eine Rasseeigenschaft des Beagles nicht verschwiegen: Er tendiert dazu, selbstständig seiner Wege zu gehen. Sein Orientierunssinn gut ausgeprägt und er wird stets zu seiner Familie zurückkehren. Trotzdem ist ein freilaufender Hund ein NoGo, das bedeutet Gefahr sowohl für den Hund selbst, als auch für Rad- und Kraftfahrer. Der Aufbau einer sicheren Notrückrufsequenz ist deshalb gerade bei dieser Rasse dringend anzuraten.
Einen Beagle rassegerecht beschäftigen
Der Beagle verfügt über eine schöne, vor allem aber über eine hervorragend funktionierende und treffsichere Nase. Sowohl der Stöbertrieb, als auch der Fährtentrieb sind bei dieser Rasse stark ausgebildet. Deshalb wird er auch häufig als Spürhund, insbesondere bei Zollkontrollen eingesetzt. Deinen Beagle beschäftigst Du optimal, wenn Du seine Nase beschäftigst. Am einfachsten bewerkstelligst Du das, indem Du deinen Beagle in der Personensuche arbeiten lässt. Das ist viel leichter, als es sich anhört. Wie es geht, erfährst Du HIER.
Kurzsteckbrief Beagle:
Größe: 33cm bis 40cm
Gewicht: 10kg nis 18kg (Vorsicht, nicht überfüttern. Der Beagle ist ein sehr leichtfüttriger Hund und neigt zu Übergewicht!)
Farben: Grundfarbe Weiß mit hellbraunen und dunkelbraunen Flecken
Eignung als Familienhund: 9/10
Angeborene Schärfe: 2/10 Der Beagle ist ein prinzipiell sehr friedlicher Hund.
Jagdtrieb: 8/10
Hütetrieb: 1/10
Täglicher Zeitaufwand: Mittel
Verträglich mit Artgenossen: Sehr gut
Lebenserwartung: 12 - 15 Jahre
Rassetypische Erkrankungen: Prädisposition für die Hound-Ataxie, die Meningitis-Arteriitis, sowie die Lafora-Krankheit
Wenn Du Hilfe bei der Konditionierung der sicheren Notrückrufsequenz brauchst, wendest Du Dich an einen qualifizierten Hundetrainer, der auch weiß, worum es sich dabei handelt.
Oder Du wendest Dich gleich an mich:
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